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Lea Langha

Weltweite Verteilung von Impfstoff gegen Covid-19

Ugandas Präsident Yoweri Museveni erklärte jüngst in einer Regierungserklärung: „Impfungen sind der Schlüssel, um die Wirtschaft und das Leben wieder zu öffnen“. Die Schulöffnungen und das Aufheben des monatelang andauernden Lockdowns ist also an eine hohe Impfquote gebunden, wie auch in vielen anderen Nationen weltweit. Allerdings sind aktuell weltweit sehr unterschiedliche Impfquoten zu beobachten, die vor allem mit einer weltweiten ungleichen Verteilung der zur Verfügung stehenden Impfstoffe zu begründen ist. „Wir sehen kein solidarisches Vorgehen, sondern Impfstoffnationalismus, bei dem die globale Perspektive dieser Pandemie ignoriert wird. Das ist aus medizinischer und moralischer Sicht nicht akzeptabel“, so beschreibt Elisabeth Massute von „Ärzte ohne Grenzen“ den Umgang mit Covid-Impfstoffen.

Obenstehende Abbildung erläutert dies: Während reiche Nationen sich frühzeitig hohe Mengen an Impfdosen sicherstellten, blieb für viele Nationen des afrikanischen Kontinents lange nicht einmal die Möglichkeit zumindest das Gesundheitspersonal zu impfen. Aktuell sind mehr Personen in Deutschland geimpft als auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Dies hat diverse Gründe. Kritik wird geäußert am Covax-Plan. Dieser sollte eigentlich ursprünglich sicherstellen, dass gebündelt für sämtliche Nationen weltweit ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen sollte. Gescheitert ist dies jedoch daran, dass sich einige besonders reiche Nationen über diese Regelung hinwegsetzten und in selbst ausgehandelten Deals, direkt bei den Herstellerfirmen Impfstoff erwarben.


Aus Richtung von diversen Organisationen (z.B. Ärzte ohne Grenzen, medico international, Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) wurden daher Forderungen laut: ein wichtiger Baustein betrifft hier der sogenannte „TRIPS-waiver“. Dieser zielt darauf ab, dass für den Zeitraum der Pandemie geistige Eigentumsrechte auf Medikamente und Impfstoffe, die die Pandemie betreffen ausgesetzt werden sollten. Dies solle dazu führen, dass in kürzerer Zeit mehr Impfstoff produziert werden kann, und somit die Produktion von Impfstoffen auch in Länder des globalen Südens verlegt werden kann. Leider wurde der „TRIPS-Waiver“, der ursprünglich von Südafrika und Indien bei der Welthandelsorganisation beantragt wurde, durch Voten von u.a. Deutschland abgelehnt. Aktuelle Berechnungen gehen davon aus, dass frühestens 2023 mit einem akzeptablen Impfniveau in Ländern des globalen Südens zu rechnen ist. Das dies gravierende Folgen mit sich bringt, zeigte sich in Uganda bereits in diesem Jahr: Wie oben bereits erwähnt führt jeder Monat Schulschließung zu einem Verlust an Perspektiven bei jungen Menschen, welche in eine zwangsläufige Umorientierung mündet. Aus unserer Beobachtung besteht eine hohe Gefahr für Rückschläge in Bildungsmöglichkeiten und einer unmittelbar damit verbundenen Zunahme an Geschlechterungerechtigkeiten. Für uns ist es erschütternd anzusehen, dass diese globale Pandemie letztendlich nicht global, sondern sehr lokal begrenzt bekämpft wird.


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