Für unseren Vorstand Charles ist Uganda Heimat und das Zuhause seiner Familie. Dies war im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie häufig nur schwer zu ertragen: Grenzen waren geschlossen und verhinderten für ihn, dass er seine Familie besuchen konnte. In diesem Jahr war es nun endlich wieder möglich, fast wie vor der Pandemie hin- und herzureisen. Diese Besuche waren nun zum einen Familienbesuche, und dienten aber zu einem großen Anteil auch der Erfüllung von Vereinstätigkeiten und dem Knüpfen von Kontakten.
Im März 2021 konnten wir dadurch erzielen, dass eine Schule gefunden wurde, die nun nahezu alle unsere StipendiatInnen besuchen. Dies ermöglicht uns eine bessere Kommunikation mit Lehrkräften, wie auch mit den SchülerInnen und eine verbesserte Sicherstellung der Lehrqualität. Die Schule, mit der wir nun fokussiert zusammenarbeiten, ist das Hill View College. Es liegt nur in etwa 15 km entfernt vom Heimatort unserer StipendiatInnen und ist somit für sie und für die Eltern gut zu erreichen.
Foto: Unsere Go-One-Bugwere-StipendiatInnen und Charles im Innenhof der Schule
Unsere StipendiatInnen besuchen die Schule normalerweise als InternatsschülerInnen. Dies lässt die bestmögliche Ausbildung zu und ist, gerade für die Mädchen, eine gute Möglichkeit sich ausschließlich auf die Schulausbildung zu konzentrieren und nicht zuhause abgelenkt zu werden.
Durch die räumliche Nähe zwischen Schule und Heimatort unsere StipendiatInnen, haben wir nun dieses Jahr erstmalig auch sieben Tagesschüler in das Programm aufgenommen. Diese sieben Jungen hatten durch das Pandemie-Jahr 2020 eigentlich bereits mit dem Gedanken abgeschlossen hatten, jemals wieder zur Schule zu gehen. Die lange Lockdown-Zeit, die dafür sorgte, dass die Schulen 2020 in Uganda für lediglich 2 Monate geöffnet waren, hat gerade SchülerInnen zwischen 14 und 17 Jahren überdrüssig gemacht. Durch die unklare Aussicht auf die mögliche Schulwiedereröffnung, verloren einige ihre Perspektiven und wollten nicht mehr nur abwarten. Der Druck möglichst schnell finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern zu erlangen, führte zu sehr geschlechterspezifischen Mechanismen: Viele Jungen erlangten Aushilfsjobs in der Landwirtschaft oder auf Baustellen. Einige Mädchen orientierten sich häuslich und heirateten oder wurden schwanger (mehr zu diesem Thema auch hier https://www.dw.com/de/pandemie-folgen-in-afrika-mehr-teenager-bekommen-kinder/a-59135284).
Foto: Charles im Gespräch mit den Eltern unserer StipendiatInnen
Umso mehr freut es uns, dass wir sieben Jungen überzeugen konnten, ihre Aushilfsjobs zu pausieren und ihnen mit dem Tagesschüler-Stipendium die Chance eröffneten wieder zur Schule zu gehen. Schnell fanden sie sich zusammen und einigten sich, die Strecke täglich gemeinsam mit dem Rad zu fahren.
Wir blicken nun also auf eine StipendiatInnenanzahl von insgesamt 21 Schülerinnen und Schüler. Davon besuchen 17 das Hill View College (10 besuchen das Internat, sieben besuchen die Tagesschule). Zwei weitere besuchen ein College im näheren Umfeld und zwei StipendatInnen machen eine Berufsausbildung.
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